Mönchberg obskur II

MÖNCHBERG OBSKUR II Seltsamer Arbeitsethos von SAN GIOVANNI ONLUS e.V. Nachdem der Betreiberverein SAN GIOVANNI ONLUS e.V. unsere Mitarbeiter mittlerweile per Steckbrief suchen lässt, können und wollen wir Ihnen nicht länger die Mail von SAN GIOVANNI ONLUS e.V. vorenthalten, welche uns am 11. Oktober erreicht hat. Besonders der letzte Absatz sticht uns ins Auge. Ein Herr Maidhof-Bedke läßt sich darin indirekt darüber aus, dass sich diese Flüchtlinge nicht dankbar zeigen. Das ist aber auch eine Frechheit. Da opfert sich der Verein (der über keinen Internetauftritt verfügt) als beauftragter Dienstleister auf, lässt Menschen in Müll-Mief hausen, überzieht sie mit Verboten, spart am Essen, versperrt die Küche und kassiert dafür, laut Main-Echo, zwischen 30,00 und 35,00 € pro Person und Tag, und dann sind die BewohnerInnen auch noch undankbar… Hier die Mail des Betreibervereins SAN GIOVANNI ONLUS e.V. an den Bayerischen Flüchtlingsrat: „Sehr geehrte Damen und Herren vom Bayerischen Flüchtlingsrat, Am Freitag wurde ich überraschend vom Bayerischen Rundfunk angerufen und bekam mitgeteilt, dass Sie für morgen, Sonntag, 12.10.2014 einen Besuch in unserer Asylbewerberunterkunft in Mönchberg geplant haben. Sie können sich sicher vorstellen, wie groß meine Überraschung war, von dritter Seite zu hören, was uns am Sonntag erwarten sollte. Möglicherweise haben Sie ja nicht bedacht, dass wir gerade im katholischen Bayern den Sonntag als Ruhetag hochhalten und dieser Tag vielem anderen gewidmet ist außer unserer Berufstätigkeit und politischer Arbeit. Möglicherweise ist Ihnen auch nicht bewusst, dass wir kein Open House für Besucher gleich welcher Absichten sind und gerne die Übersicht und Kontrolle darüber haben, wer, wann und zu welchem Zweck in unserer Asylbewerberunterkunft aus- und eingeht, ja, dies gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und der Zusammensetzung von Gruppen von Asylbewerbern, die bei uns oder woanders wohnen, eine Notwendigkeit ist. Darum und mit Verweis auf das Schreiben im Anhang bitte ich Sie, von dem geplanten Besuch in Mönchberg morgen, Sonntag. 12.10.2014 Abstand zu nehmen. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, Ihnen den Zutritt zu verwehren. Gerne können sie nach Absprache mit den zuständigen Behörden und uns Betreibern unsere Einrichtung besuchen und sich über die Situation informieren. Bitte vergessen Sie dabei nicht, die Asylbewerber auch einmal danach zu fragen was Sie sich oder andere Ihnen davon versprochen haben, nach Deutschland zu kommen und hier um Asyl zu bitten, welche Erwartungen erfüllt, welche nicht erfüllt worden sind und ob es etwas gibt, wofür diese Menschen sich bedanken möchten. Mit freundlichen Grüßen Roland Maidhof-Betke (San Giovanni Onlus)" PS: Übrigens, in keinem der anderen Regierungsbezirken wurde uns im Laufe der lagerInventour der Zutritt zu Flüchtlingsunterkünften verwehrt oder uns mit Hausverboten gedroht. Es versteht sich eigentlich von selbst, dass unsere Besuche halbwegs unangekündigt stattfinden müssen, wenn wir von den BewohnerInnen angstfrei erfahren wollen, was ihre Probleme sind und wir zudem verhindern wollen, dass uns potemkische Verhältnisse - von wem auch immer - präsentiert werden.