Flucht nach Europa

Terror im Nahen Osten, Kriege in Afrika, unterdrückte Minderheiten in Europa. In der EU kommen zunehmend Flüchtlinge an. Über die hohen Flüchtlingszahlen wird derzeit viel geklagt, die große Last schultern jedoch die Nachbarstaaten der Krisenregionen. Nur ein geringer Prozentsatz macht sich auf in Richtung Europa, ein noch kleinerer Teil dieser Flüchtlinge kann die europäischen Grenzen überwinden. In der Türkei leben gerade etwa zwei Millionen syrische Flüchtlinge, ähnlich sieht es im Libanon und in Jordanien aus. Bis in die Europäische Union schaffen es hingegen nur wenige Zehntausend. Das deutsche Aufnahmeprogramm umfasst zurzeit 20.000 Flüchtlinge aus Syrien. Angesichts von mehr als sieben Millionen SyrerInnen auf der Flucht ist das bescheiden. Die meisten Flüchtlinge – nicht nur aus Syrien – müssen nach wie vor den gefährlichen Weg über das Mittelmeer wagen. Der Tod von mehr als 350 Flüchtlingen vor der italienischen Insel Lampedusa am 3. Oktober 2013 löste europaweit große Betroffenheit aus. Getan hat sich seitdem jedoch wenig. Im letzten Jahr startete Italien die Aktion „Mare Nostrum“, 120.000 Flüchtlinge konnten aus Seenot gerettet werden. Die Regierungschefs in Europa stellten sich allerdings taub, die italienischen Behörden erhielten keinerlei Unterstützung durch die anderen Mitgliedstaaten. Nun stellt Italien das Programm ein – mit absehbar tödlichen Folgen für die Menschen, die das Mittelmeer überqueren. Die EU hat die Abwehr von Flüchtlingen inzwischen weit in die Nachbar- und Transitstaaten verlagert. Dadurch fördert Europa zum Beispiel in den Staaten Nordafrikas Rassismus gegenüber MigrantInnen aus dem subsaharischen Afrika und unterstützt die Inhaftierung und Abschiebung in die Wüste.   Weitere Themen: Einleitung | Flucht nach Europa | Asylverfahren | Unterbringung von Flüchtlingen | Arten der Unterbringung | Sozialleistungen | Gesundheitsversorgung | Frauen und Kinder | Arbeit und Bildung | Abschiebungen | Dublin III und Abschiebungen | Rassismus und rechte Gewalt | Aktiv werden!