Der Bayerische Flüchtlingsrat hat es sich u.a. zur Kernaufgabe gemacht, kritische Öffentlichkeitsarbeit zur Lebenssituation von Flüchtlingen in Bayern zu machen – aber das wird immer schwieriger, nachdem in den letzten Monaten eine Vielzahl von Unterkünften in Bayern eröffnet wurde. Auch die dezentralen Unterkünfte haben zugleich ihre Vorteile und Tücken. Zudem hat sich vieles verändert. Es gibt einige Verbesserungen, beispielsweise die Abschaffung der Essenspakete und die Erhöhung des „Taschengelds“. Gleichzeitig bestehen viele Probleme weiter oder sind neu entstanden. Hardliner in den Ausländerbehörden, Arbeitsverbote und eine schlechte Gesundheitsversorgung beispielsweise. Und ein großes Problem ist deutlich präsenter geworden: Ablehnung und rechte Mobilisierungen gegen Flüchtlinge haben sich massiv verstärkt, teilweise kommt es sogar zu tätlichen Angriffen bis hin zu Brandanschlägen.
Alles in allem: Die Landschaft hat sich verändert und es fällt der Geschäftsstelle des Bayerischen Flüchtlingsrats schwer, von München aus den Überblick zu behalten. Bereits 2009 wurden bei einer Tour durch Bayern Flüchtlingslager besucht und mit vielen Betroffenen und Aktiven gesprochen – vier Jahre später wird es wieder höchste Zeit! Vom 06. bis zum 12. Oktober 2014wird der Bayerische Flüchtlingsrat daher alle bayerischen Regierungsbezirke besuchen und sich ein Bild von der Lage vor Ort machen. Dabei möchte er Unterkünfte besuchen, lokal Aktive kennen lernen und Abendveranstaltungen durchführen.