Mindelheim

Gespräch mit dem Heimleiter Herrn Kreisel MATTHIAS (Flüchtlingslager, Mindelheim), Montag 6.10.14, 15.00 Uhr: In einem zweckmäßigen Büroraum empfängt mich Herr Kreisel, der Heimleiter der Gemeinschaftsunterkunft. Sein Stellvertreter und der Hausmeister erwarten mich auf der Polsterecke. Die Stimmung ist entspannt. Als ich eintrete, wird gerade mit einem Bewohner über effektivste Weise diskutiert, wie die im Heim aufgetauchte Krätze bekämpft werden kann. „Du musst erst duschen, Dich dann eincremen und einen frischen Jogginganzug anziehen." Ich setze mich zu den Männern auf die Polsterecke und frage sie nach ihren Erfahrungen in der Unterkunft. Unter den 135 Personen, die dort aktuell untergebracht sind, ist etwa ein Drittel davon Familien, der Rest besteht aus alleinstehenden  Männern. Die Einrichtung in einem ehemaligem Möbelhaus gibt es seit 2,5 Jahre. Sie besteht aus 30 Zimmern zu 40 qm. Zudem gibt es 1.400 qm Freifläche. Caritas, der ehrenamtliche Unterstützer_innenkreis und die Verwaltung arbeitet in der Unterkunft zusammen. Das läuft gut, auch wenn - wie Herr Kreisel betont - es öfters unterschiedliche Ansichten gäbe. Die meisten Kinder besuchen die Schule oder den Kindergarten, wenn es freie Plätze gibt. In den Küchen sind die Kochstellen mit einem Schloss gesichert. Dort weht ein strenger Wind, wie Herr Kreisel erklärt: „Wer seinen Herd nicht sauber halten kann, dem sperren wir seine Kochstelle." "Ein kleines Druckmittel muss man haben, sonst klappt das nicht," ergänzt der Stellvertreter. Zuletzt erkundige ich mich noch nach der Akzeptanz bei den Anwohnern und Bürgerinnen von Mindelheimern. Herr Kreisel dazu: „Es gab und gibt keine großen Probleme, lediglich Ärger mit den wenigen direkten Nachbarn, vor allen wenn auf der Grünfläche vor der Unterkunft Fußball oder Cricket gespielt wird. Nachts ist das Gebäude alarmgesichert und versperrt, die Bewohner haben jedoch mit ihren Schlüssel Zutritt."